Dich selbst regulieren

Stelle dir vor, du sitzt drauf oder gehst gerade neben einem 500 kg schweren Pferd spazieren und es wird nervös, weil es etwas Unbekanntes hört oder sieht. In den meisten Fällen verkrampfst du dich auch, dein Körper und deine Atmung verändern sich, da du entweder erstarrst oder in den Kampf-oder-Flucht-Modus gehst, genau wie das Pferd. Das ist keine gute Situation für eine Führungsperson, die proaktiv und mit klarer Präsenz reagieren sollte und nicht einfach, ohne nachzudenken reagieren, wie es oft geschieht, wenn wir gestresst sind.

An dieser Stelle kommt die Selbstregulierung ins Spiel. Ich lernte sie als eine Form der Kommunikation im Umgang mit Pferden kennen. Weil ich in der Lage war, mich selbst zu regulieren und von einem gestressten in einen entspannten Zustand zu wechseln, war mein Pferd in der Lage, dasselbe zu tun, da es auf die Veränderung meiner Atmung, meines Blutdrucks und meiner Körperspannung reagierte.

Da du die Kontrolle über deine Atmung hast, kannst du jederzeit entscheiden, wie du auf Veränderungen bei deinem Pferd agierst. Du kannst dich dafür entscheiden, auch in den Kampf-oder-Flucht-Modus zu gehen, wie dein Pferd wenn es Angst hat oder gestresst ist. Oder du kannst dich für eine andere Reaktion entscheiden, indem du deine Atmung veränderst, indem du zum Beispiel beim Einatmen durch die Nase von 1 bis 5 zählen und beim Ausatmen durch den Mund von 5 bis 1 zählen. Das bringt dich zurück in das parasympathische Nervensystem, das für Entspannung und Heilung zuständig ist, und dir ermöglicht wieder klar zu denken.

Ich habe die Selbstregulierung bei den Pferden gelernt, aber jetzt reguliere ich mich den ganzen Tag durch selbst, wann immer ich spüre, dass sich Spannung/Stress in mir aufbaut. Dadurch kann ich klar denken und mein Immunsystem bleibt stark und hält mich gesund, ein schöner Nebeneffekt der Selbstregulierung. (Foto: Wikimedia Commons)

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